Tiger Woods – Die Wirkung des Superstars auf den Golfsport

Tiger Woods
Foto: DIMA4TO

Eldrick Tont Woods alias Tiger Woods (geboren am 30. Dezember 1975 in Cypress, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Profigolfer und einer der erfolgreichsten Golfspieler der Sportgeschichte.

1. Amateure

Vor 25 Jahren, am 28. August 1996: Weniger als 72 Stunden, nachdem er seinen dritten Titel in der US-Amateur-Serie gewonnen hatte – in einem dritten Sieg in der Meisterschaft – veranstaltete Woods eine Pressekonferenz im Brown Deer Park. Hinter einem drei Fuß hohen Podium, das mit dem Logo der PGA Tour geschmückt war, kündigte der 20-jährige Stanford-Student an, dass er in dieser Woche im Greater Milwaukee Open um einen Gehaltsscheck spielen würde und um eine Ausnahmegenehmigung für Sponsoren konkurrieren würde.

2. Stars

Bevor Tiger ins Profigolf-Geschäft einstieg, jagte man Greg „The Shark“ Norman. Dieser hatte seine Persönlichkeit und seinen Stil, aber woran scheiterte er? Er inspirierte die Leute nicht zum Golf spielen, er machte nicht mehr Golfspieler, er machte einfach Geld. Was Tiger für Golf getan hat, entspricht dem, was Michael Jordan für Basketball getan hat: Er inspirierte eine ganze Generation von Golfspielern und dazu die Firmen, die nötige finanzielle Unterstützung zu liefern.

3. Geld

Ende 1996 gab es nur 10 Golfer, die die 7-Millionen-Dollar-Marke bei den Karriereeinnahmen überschritten hatten. Heute haben 218 Golfer mindestens so viel in ihrer Karriere verdient – mit 157 Spielern, die mehr als 10 Millionen Dollar an Karriereeinkünften erzielen. Mit einem geschätzten Jahresverdienst von etwa 80 Mio US-Dollar ist Tiger Woods heute einer der bestbezahlten Sportler der Welt.

4. Marken

Bevor Tiger in den Profigolf-Zirkus kam, fanden Innovationen bei den Ausrüstern mit konstant gemächlicher Geschwindigkeit statt. Ab dem Zeitpunkt wo Tiger Woods mitmischte, traten die Veränderungen häufiger auf: Im Jahr 1996 war Callaway Big Bertha mit einem 253 ccm Schlägerkopf der meistverkaufte Driver auf dem Markt – im Vergleich dazu im Jahr 2016 der TaylorMade M2 mit über 460 ccm Schlägerkopfgröße, der das Spiel für immer veränderte und die Hersteller dazu zwang, ebenfalls mit neuen Produkten und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.

5. Driverlänge

Woods Driverlänge vom Abschlag war ein Gesprächsthema im Profigolf und die Driving-Distance der Tourprofis nahm in der Folge enorm zu. Wo Tour-Pros im Jahr 1996 durchschnittlich 265,3 Yards schlugen, ist jetzt ein Länge von über 300 Yards erreicht. Derzeit hält Rory McIlroy den höchsten Durchschnitt unter den Profis bei 320,5 Yards!

6. Fitness

Woods inspirierte eine ganz neue Generation von Golfern, die fit sein wollten, einen Fitnesstrainer haben und ins Fitnessstudio gehen. Die Spieler aus der Vergangenheit waren nie an dieser Aktivität interessiert. Der berühmte John Daly sagte sogar: „Ich glaube nicht, dass ich jemals in ein Fitnessstudio gehen werde – denn sie werden mich dort nicht rauchen lassen.“ Dieser John Daly wohlgemerkt war 1996 als der längste Hitter der Tour bekannt.

7. Golfplätze

Um mit den neuen Longhittern Schritt halten zu können, wurden Golfplätze nun länger und größer gebaut. Schon in den 1990er Jahren erlebte die Golfplatz-Planung einen Aufschwung, als Immobilienunternehmen mit Zugang zu einem Golfplatz zu beliebten Investments wurden. Dass Tiger damals überall die Popularität des Golfsports erhöhte, entfachte nochmals einen Boom bei den Golfplatz-Neubauten.